Grundgesetz Artikel 6 Absatz 4
"Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft."

Narzissmus in hochstrittigen Familienfällen

Trennungen sind immer schmerzhaft. Von heute auf morgen fallengelassen werden besonders. So habe ich unsere Trennung erlebt. Kein Streit, keine Auseinandersetzung, kein Kämpfen für die Ehe - der Vater meiner Kinder lernte eine Frau kennen, nahm seine Hemden und ging, binnen weniger Tage. Eigentlich, fiel im kurz nach seinem Auszug ein, wollte er gar keine Kinder. Und heiraten wollte er eigentlich auch nicht. Er konnte nur nicht "nein" sagen. Es war für ihn, wie er sagte, eine Lebenslüge. Das ist eine besonders schmerzliche Trennung. Denn dann hat man nicht einmal mehr die guten Erinnerungen. 

Lange verstand ich das nicht. Lange dachte ich, ich sei schuld, habe etwas verkehrt gemacht. Wie kann sich ein Mensch binnen so kurzer Zeit um 180 Grad verändern?

Gar nicht. Er war schon immer so. Ich erkannte es nur nicht.

Irgendwann holte ich mir Hilfe bei einem Psychologen. Nach einer Weile erklärte er mir, dass der Vater meiner Kinder offenbar eine narzisstische Störung habe. Ich recherchierte im Internet, las Bücher, informierte mich über diese Persönlichkeitsstörung. Und mir öffneten sich die Augen: Was ich da las, beschrieb meinen Ex-Mann teilweise bis ins Detail, bis in wortwörtliche Formulierungen. Hätte ich über dieses Persönlichkeitsbild früher etwas gewusst, dann hätte ich die Signale erkannt. Im Rückblick wurde mir alles klar.

Ich empfehle das Buch "Masken der Niedertracht" - es ist in sehr deutlichen Worten geschrieben, weshalb es nicht nur Lob bekommt. Mir hat es geholfen zu verstehen, was geschehen war und dass wir als Paar nie eine Chance hatten. Denn Narzissten können nicht lieben. Damals verstand ich es falsch, wenn er sagte "Ich liebe Dich, weil Du mich liebst". Heute verstehe ich es richtig: Ein Narzisst sieht in Dir nur ein Selbstobjekt, deren einzige Aufgabe es ist, ihn in seiner verzerrten Selbstwahrnehmung zu bestätigen. Wenn Du das nicht mehr ausreichend tust, fliegst Du raus aus seinem System. Fortan wirst Du bekämpft.

Neben Macht und Kontrolle geht es dem narzisstisch gestörten Elternteil m. E. vor allem um das, was Eugen Roth in seinem Gedicht verdichtet: Ein Narzisst ist nie schuldig. Er ist nie Täter. Er ist immer Opfer. Das gibt ihm das Recht, Dich zu bekämpfen.


Ein Mensch ...

Ein Mensch, der sich sehr schlecht benahm,

spürt zwar in tiefster Seele Scham.

Jedoch, sofern er kein Gerechter,

benimmt er fortan sich noch schlechter,

weil du für seine falsche List

ein wenn auch stummer Vorwurf bist.

Dies ist der Grundsatz, dem er huldigt:

»Es klagt sich an, wer sich entschuldigt!«

Auch ist ihm dieser Wahlspruch lieb:

»Die beste Abwehr ist der Hieb!«

Und, da er sich einmal beleidigt,

bleibt ihm nur, daß er sich verteidigt,

indem er, sich in dir betrachtend,

in dir sein Spiegelbild verachtend,

dasselbe zielbewußt verrucht

endgültig zu zertrümmern sucht.


Eugen Roth: Ein Mensch... Duncker, Weimar 1940


Ich wage die These, dass in einem Großteil der sog. hochstrittigen Familienfälle ein Elternteil eine narzisstische Störung hat. Denn jeder gesunde Geist hat spätestens nach zwei Jahren alle Böckchen mit dem anderen gemolken, egal wie sch... die Trennung war. Schließlich will man ja sein Leben weiter leben.

Das Problem ist: In den Lehrbüchern für Jugendamtsmitarbeiter, Dipl.-Psychologen und anderen sog. Helfern steht, dass Paare in hochstrittigen Fällen sich klassisch jeweils gegenseitig einer Psychopathologie beschuldigen. Das ist der Freifahrtschein für sie, nicht mehr differenziert hinzugucken. Mit dem Stempel der Hochstrittigkeit ist man stigmatisiert.

Aber was, wenn nun tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung vorliegt? Ist den Helfern und Helferinnen klar, was sie dem "gesunden" Elternteil - und den Kindern - fortan antun? 

3 Kommentare:

  1. Hallo, gerne würde ich von meinem Fall berichten da ich seit einem halben Jahr der Willkür des Jugendamtes und meines Getrennt lebenden Ehemannes ausgesetzt bin. Meine Kinder haben nur Kontakt zueinander bei begleiteten Umgangsterminen im Jugendamt. Nun ist mein Exmann nach einer Hausdurchsuchung angeklagt wegen Besitz von Kinderpornographie. Mein Sohn ist immer noch bei Ihm. Das Jugenamt sagt es sieht keine iKindeswohlgefaehrdung..hat dieses dem Gericht mitgeteilt. Ich fass es nicht,weiß nicht mehr weiter

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  2. Ich kann Sie nicht kontaktieren, weil Sie keine Emailadresse oder Tel.-Nr. hinterlassen haben. Bitte schicken Sie diese als Kommentar - er kann von mir gelesen werden, wird aber NICHT veröffentlicht. Gruss Luzie Leon

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  3. "Ich wage die These, dass in einem Großteil der sog. hochstrittigen Familienfälle ein Elternteil eine narzisstische Störung hat. Denn jeder gesunde Geist hat spätestens nach zwei Jahren alle Böckchen mit dem anderen gemolken, egal wie sch... die Trennung war. Schließlich will man ja sein Leben weiter leben."

    Dieses Passage untertellt, dass Einwände eines Elternteils einzig aus der Trennung resultieren. Und nicht zum Beispiel daraus, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. Es gibt eben auch Böckchen, die auch nach zwei Jahren mMn nicht gemolken sein sollten.

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